Sitzung der Gemeindevertretung am 11.06.2015: Schulsozialarbeit, Schule, Rückerstattung von Kindergartengebühren, Verkauf von Baugrundstücken
Selten war die grundsätzliche Einigkeit aller Fraktionen so groß wie bei den ersten beiden Tagesordnungspunkten zur Sterntalerschule und zur Schulsozialarbeit. Bei der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung durch die Schönecker Kommunalpolitik traten jedoch Differenzen auf. Mit dem alleinigen Verschieben von Verantwortung auf den Kreis (besonders gern gemacht, wenn dort gerade andere Koalitionen regieren) ist es aus Sicht von Bündnis 90 / Die Grünen nicht getan. Die Ergebnisse, die mit einer kollegialen Zusammenarbeit zu erzielen sind, sind sicher besser!
Schule: Kooperation statt Schwarze-Peter-Spiel bitte!
Alle Fraktionen waren sich einig, dass die Schulsozialarbeit, die an den Schulen des Main-Kinzig-Kreises derzeit hälftig vom Kreis und den Kommunen finanziert wird, wichtig und erfolgreich ist und unbedingt fortgeführt werden sollte. Deshalb ist es gut, dass CDU, SPD und Grüne den Beschluss zur Kündigung der Verwaltungsvereinbarung zur gemeinschaftlichen Finanzierung zurücknahmen und damit die Schulsozialarbeit nicht gefährdet wird.
Weiter wollte die CDU mit einem Antrag den Kreis schriftlich auffordern, finanzielle Mittel für die Sterntaler Schule in Büdesheim bereitzustellen. Dazu sollte gemäß Antrag der Kreis geeignete Vorschläge zur Entwicklung der Schule machen. Im Grundsatz ist die Forderung berechtigt. Vor dem Hintergrund, dass die Schule in Schöneck-Büdesheim steht, von Büdesheimer KIndern besucht wird und es durchaus Möglichkeiten gibt, zwischen den Planungen des Kreises und der Gemeinde Synergien zu nutzen, schlugen wir vor, hier erstmal das Gespräch mit dem Kreis zu suchen und dabei die eigenen Planungen der Gemeinde zu thematisieren. Zu nennen ist hierbei der Verkauf des Schlosses mit der Erfordernis einen neuen Standort für die Bücherei zu suchen (siehe auch unser abgelehnte Antrag aus der Gemeindevertretung vom 07.05.2015), wofür auch die Schule in Frage kommen könnte. Ein weiterer Aspekt ist die Notwendigkeit, weitere Betreuungsplätze für Kinder U3 zu schaffen, wofür sich andere Möglichkeiten ergäben, würde die Betreuung von Hort-Kindern aus der gemeindlichen Einrichtungen an die Schule verlagert. Anders als noch im Mai, wurde unser Änderungsantrag nicht abgelehnt, sondern zur weiteren Beratung in den Ausschuss überwiesen. Zum Antrag hier ...
Rückerstattung Kita-Gebühren: Vorschlag der Grünen zu einer allgemeingültigen Regelung wurde abgelehnt
Einigkeit bestand wieder darin, dass die Kita-Betreuungsgebühren den Eltern für Streiktage zurückerstattet werden sollen. Dafür ist jedoch zuvor die Gebührensatzung der Gemeinde zu ändern. Die Mehrheit der Gemeindevertretung entschied sich dabei für den Passus "Die Gemeindevertretung kann Ausnahmen von dieser Regelung insbesondere für den Fall beschließen, dass Kinder aufgrund eines Streikes keine Betreuung erhalten." Zuvor solle diese Änderung jedoch auf ihre Rechtssicherheit hin überprüft werden. Da eine von der Gemeindevertretung beschlossene Satzung unserer Meinung nach jedoch allgemeingültige Regelungen enthalten sollte, anstatt im Zweifelsfalle an sich selbst zu verweisen, hatten wir vorgeschlagen, dass Gebühren bei mehr als fünf Streiktagen pro Kalenderjahr zurückerstattet werden. Das wäre eine klare Regelung mit einer guten Abwägung zwischen administrativem Aufwand der Gemeinde und den Ansprüchen der Eltern. Statt fünf Tagen hätte man natürlich auch eine andere Zahl festschreiben können, es ging um die Allgemeingültigkeit. Mit dieser Meinung standen wir jedoch an diesem Abend allein, die Mehrheit der Gemeindevertretung will das lieber auch künftig in jedem Einzelfall nach politischen Maßstäben entscheiden, die sich sicherlich in Wahlkampfzeiten anders darstellen als sonst. Schade, auch für die Planbarkeit seitens der Eltern. Zu unserem Änderungsantrag hier ...
Schade war in diesem Zusammenhang auch, dass CDU und SPD durch ihre Mehrheit einen Dringlichkeitsantrag der FDP nicht zuließen. Der Antrag schlug vor, zu prüfen, ob während der Sommerferien an den Kindertagesstätten ein erweiterter Notdienst angeboten  werden könnte, da Eltern in Folge des Streiks ihren Jahresurlaubsanspruch schon weitgehend aufgebraucht haben könnten. Die normalen Schließungszeiten während der Ferien könnten hier neue Probleme schaffen. Dieser Antrag kommt nun zwar regulär auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am 16.07. Dann ist es aber zu spät für Planungsänderungen. Insofern kam die Nichtzulassung des Antrags de facto einer Ablehnung gleich, ohne ihn diskutiert zu haben.
Verkauf von Baugrundstücken am Hanauer Pfad: Alles muss raus?
In der vorbereitenden Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und Klimaschutz hatten wir Grüne mehrere Änderungsanträge gestellt. Wir forderten energieeffiziente Bauten, Vorgaben zur Bebauungsdichte und ein Vorkaufsrecht für Anwohner. Alle Anträge wurden im Ausschuss zu vorgerückter Stunde abgelehnt und fanden so nicht den Weg in den Beschlussvorschlag für die Gemeindevertretung. Hartnäckig und in abgewandelter Form brachten wir die Änderungsanträge dennoch auch in die Gemeindevertretung ein. Bei der Energieeffizienz schlugen wir vor, diese so zu fördern wie bereits 2006 für das Baugebiet Auf dem Wald beschlossen. Ebenso schlugen wir erneut ein Vorkaufsrecht für die Anwohner vor. Es ist für uns nicht ersichtlich, warum wir selbst die geringen politischen Steuerungsmöglichkeiten, die wir haben, nicht ausnutzen sollten. Wir freuen uns daher, dass der Sachverhalt zur erneuten Beratung in den Ausschuss zurücküberwiesen wurde, um ihn hier nochmals ohne Zeitdruck zu diskutieren. Denn wir wollen die Grundstücke ja verkaufen, aber nicht nach dem Motto "Alles muss raus". Zu unserem Änderungsantrag hier ...