Sitzung der Gemeindevertretung am 21.06.2012: Ohne jede Konsequenz
Gutes Verkehrskonzept ohne Finanzierung
Verabschiedet wurde in der Sitzung das Kilianstädter Verkehrskonzept. Es handelt sich um eine
inhaltlich gute Lösung, die zudem in einem vorbildlichen Verfahren der Bürgerbeteiligung von
betroffenen Anwohnern über Monate in zahllosen Sitzungen und Ortsbegehungen entwickelt wurde.
Es wurden Kompromisse gefunden, welche die naturgemäß unterschiedlichen Interessen und
Betroffenheiten berücksichtigen.
Zuletzt wurden auch noch wie von uns vorgeschlagen die Belange der Radfahrer teilweise
berücksichtigt, indem die Frankfurter Straße für sie entgegen der Einbahnstraßenrichtung geöffnet
wird. Ansonsten müssten Radfahrer erhebliche Umwege mit Steigungen in Kauf nehmen oder doch
illegal gegen die Einbahnstraße fahren. Oder sie ließen das Fahrrad gleich ganz stehen. Einzig die
selbsternannte "Schöneck-Partei" CDU ist der Meinung, dass was anderswo bereits eingeführt und
bestens bewährt ist, den Schönecker Radfahrern verwehrt bleiben sollte.
Mehr als ein Wermutstropfen ist allerdings die ungeklärte Frage der Finanzierung, die in der
Grünen Fraktion zu vier Enthaltungen (bei zwei Ja-Stimmen) führte. Wir hatten vorgeschlagen
(siehe Änderungsantrag vom 10.05.
hier ...), die Mehrkosten in Höhe von 24.000 € dadurch zu
finanzieren, dass auf die Planung des Endausbaus der Frankfurter Straße zunächst verzichtet
werden soll, da die angespannte Finanzsituation der Gemeinde es in den nächsten Jahren nicht
erlauben wird, ca. 2.000.000 € für den Endausbau incl. der dann erforderlichen Kanalarbeiten
auszugeben. Das wollen die anderen Fraktionen den Bürgern allerdings (noch) nicht eingestehen.
Schade!
Zum Redebeitrag von Wolfgang Seifried
hier ...
Klimakonzept ohne Maßnahmen, Verscherbeln statt Fördern
Zum guten Verkehrskonzept ohne Finanzierung gesellt sich ein Klimakonzept, dem zunehmend die
Maßnahmen ausgehen. Zwar reden inzwischen alle Parteien vom Klimaschutz und das
Klimakonzept wurde auch mit großer Mehrheit angenommen. Auch die neu gewählte
Bürgermeisterin Conny Rück hat sich im Wahlkampf zum Ziel eines klimaneutralen Schöneck
2030 bekannt. Aber wenn's um das Umsetzen geht, passiert in der Gemeindevertretung genau das
Gegenteil. Die Anreize zum energiesparenden Bauen wurden am Donnerstag gestrichen. Unser
Antrag vom 27.03., die bisherige Förderung durch Preisnachlässe beim Bauplatzverkauf
beizubehalten, wurde von allen anderen Fraktionen (der Vollständigkeit halber: bei SPD und FWG
gab es jeweils eine Stimme für unser Ansinnen) abschließend abgelehnt. Stattdessen werden nun
alle Bauplätze zum Einheitspreis verscherbelt, anstatt diesen reduzierten Preis unverändert nur bei
energiesparendem Bauen (bzw. anderer förderfähiger Sachverhalte) zu gewähren. Auch schade!