12.11.2009: Stolpersteine in Schöneck - gemeinsamer Antrag mit der SPD-
Fraktion
Abstimmung:
zugestimmt: 35 Stimmen dafür
Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde Schöneck unterstützt das Projekt „Stolpersteine in Schöneck“, welches durch
bürgerschaftliches Engagement getragen werden soll. Der Gemeindevorstand wird beauftragt durch
einen Aufruf die Gründung einer Arbeitsgruppe / Initiative aus interessierten und engagierten
Bürgern zu unterstützen, die das Projekt ehrenamtlich in Schöneck vorantreiben und ein Ersttreffen
organisieren.
Der Gemeindevorstand wird ferner beauftragt, das Projekt hinsichtlich der Feststellung von zu
würdigenden Opfern zu unterstützen. Die Unterstützung soll sich auch auf eventuelle baufachliche
Fragen beziehen sowie die Verwaltung von Spenden und Zahlungsabwicklung umfassen.
Vor Durchführung des Vorhabens soll bei der jüdischen Gemeinde Frankfurt eine Stellungnahme
zur Realisierung des Projekts eingeholt werden.
Begründung:
Die Stolpersteine sind ein Projekt, welches der Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen hat. Das
Projekt hat zum Ziel an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur zu erinnern. Die Vertreibung
und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen
Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus soll dadurch auch künftigen Generationen
in mahnender Erinnerung bleiben. Gunter Demnig erinnert an die Opfer, indem er vor ihrem letzten
selbst gewählten Wohnort etwa 10 mal 10 cm große Pflastersteine mit Gedenktafeln
("Stolpersteine") aus Messing in den Gehweg einlässt. Er erhielt 2005 für dieses Projekt das
Bundesverdienstkreuz.
Mit Unterstützung dieses Projektes dokumentiert die Gemeinde Schöneck erneut, dass sie sich
durch Anerkennung der Opfer intensiv mit ihrer eigenen Geschichte der NS-Zeit auseinandersetzt
und bekundet, dass sie diesen Teil der Geschichte nicht verschweigen will.
Die Kosten eines Steines, für den ein Pate und zugleich Sponsor benötigt wird, betragen ca. 100,-
EUR.
In der Nachbarstadt Nidderau war neben mehreren politischen Parteien, der evangelischen und
katholischen Gemeinde und vielen Privatpersonen auch die Gemeinde selbst ein Pate.