30.05.2006: Team-Energiesparwettbewerb
Abstimmung:
17 Stimmen dafür, 18 dagegen, 0 Enthaltungen

Beschluss:
Der Gemeindevorstand wird beauftragt, ein Konzept für einen Team-Energiesparwettbewerb zu entwickeln und umzusetzen.

Begründung:
Endlichkeit fossiler Energieträger, Klimawandel, Atomrisiken, Abhängigkeit von Energieimporten, monopolistische Markstrukturen: jeder einzelne dieser Punkte ist Anlass genug, nachhaltige Energiepolitik ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Jede Politikebene kann und muss dafür ihre eigenen, spezifischen Ansatzpunkte und Strategien entwickeln.
Vereine bilden das wesentliche Rückgrat des sozialen, kulturellen und sportlichen Lebens in unserer Gemeinde. Ihre angemessene Förderung verdient daher unsere höchste Aufmerksamkeit. Gleichwohl musste die finanzielle Förderung in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt werden.
Mit einem Team-Energiesparwettbewerb können nachhaltige Energiepolitik und Vereinsförderung auf optimale Weise miteinander verknüpft werden.
Nachfolgend skizzierte Teilnahmebedingungen sollen - basierend auf Erfahrungswerten - eine möglichst konkrete Arbeitsgrundlage bilden und vermeiden, dass der Gemeindevorstand mit seinen Überlegungen bei 0 beginnen muss.
Der Wettbewerb soll für 2007 auf Strom beschränkt bleiben, um zunächst die Komplexität gering zu halten. Bei erfolgreichem Verlauf des Wettbewerbs kann - basierend auf den dann gesammelten Erfahrungen - in den folgenden Jahren Heizenergie hinzugezogen werden. Davon wird - analog zum CO2- Gebäudesanierungsprogramm auf Bundesebene – als Nebeneffekt eine Belebung der lokalen Wirtschaft erwartet.

Vorschlag Teilnahmebedingungen
Begründung / Überlegung
a) Teilnehmen können beliebige Teams, deren Mitglieder in Schöneck wohnen. Ein Haushalt kann nur für ein Team gemeldet werden.
Der Wohnsitz Schöneck soll die einzige Einschränkung darstellen. Teams können ansonsten beliebig sein, z.B. Vereine, einzelne Vereinsmannschaften, Schulklassen, Parteien o.ä. All diese Gruppierungen sollen per Anschreiben zur Teilnahme eingeladen werden.
b) Die Mindestgröße eines Teams beträgt 11 Personen.
Dies eröffnet auch kleinen Vereinen und Gruppierungen die Teilnahme. Auf der anderen Seite kann ein großer Verein auch mehrere Teams anmelden. Die Zahl 11 ermöglicht evtl. Öffentlichkeitsarbeit in Analogie zum Fußball.
c) Es müssen alle Stromzähler der Haushalte der Teammitglieder einbezogen werden.
Falls ein Haushalt zwei Stromzähler hat, muss er beide anmelden, um Manipulationen per Verschiebung zu vermeiden.
d) Anmeldungen müssen bis zum 31.12.2006 erfolgen. Gemeldet wird eine Liste der Teammitglieder unter Angabe von Name, Anschrift, Zählernummer, Start- und Ende- Zählerstand sowie Ablesedaten des letzten Abrechnungsjahrs. Der Team- Kapitän muss zusätzlich Telefonnummer und nach Möglichkeit E-Mail-Adresse angeben.
Aus Effizienzgründen sollte die gesamte Kommunikation per E- Mail erfolgen. Die Meldungen erfolgen zunächst per Selbstauskunft der Teilnehmer. Zur Überprüfung siehe Punkt i).
e) Die Ende-Zählerstände werden von den Teilnehmern zwischen dem 16.12.2007 und dem 15.01.2008 abgelesen und vom Team-Kapitän unter Angabe des jeweiligen Ablesedatums gemeldet.
f) Gewinner ist das Team, das im Wettbewerbsjahr 2007 beim Stromverbrauch (kWh) die größte relative Einsparung gegenüber dem Vergleichsjahr erzielen konnte. Der erste Preis beträgt 2000 Euro, der zweite Preis beträgt 1000 Euro, der dritte Preis beträgt 500 Euro. Pro Team werden die „besten“ 11 Mitglieder ausgewertet.
Die Auswertung der relativen Einsparung ermöglicht faire Wettbewerbsbedingungen bei unterschiedlichen Ausgangsstromverbräuchen. Die Beschränkung auf die besten 11 Mitglieder ermöglicht, Ausreißer aus der Wertung zu nehmen, so dass die Hemmschwelle für die Anmeldung für Einzelpersonen reduziert wird: niemand möchte schließlich die Gewinnchancen seines Team gefährden.
Es sollte versucht werden, zusätzliche Sponsoren aus der lokalen Wirtschaft zu gewinnen, die z.B. Sonderpreise ausloben oder Vergünstigungen für Teilnehmer anbieten können.
g) Als Vergleichsjahr wird das letzte Jahr herangezogen, das zum Zeitpunkt der Wettbewerbs- Anmeldung bereits abgerechnet wurde. Bei einem von 365 Tagen abweichenden Abrechnungsintervall wird der Verbrauch des Vergleichsjahres vom Auswertungsteam linear auf 365 Tage hoch- oder heruntergerechnet.
Die Ortsteile werden von den Versorgern OVAG und eon Mitte AG in der Regel zu unterschiedlichen Zeiten abgelesen: Büdesheim im November, Kilianstädten im Januar und Oberdorfelden im April. Die Hochrechnungen sind erforderlich, um ein Wettbewerbsjahr zu definieren und dieses vergleichbar zu machen. Möglicherweise können mit der Neuverhandlung der Konzessionsverträge die Ablesedaten angeglichen werden, so dass dieser „Kunstgriff“ entfällt.
h) Für das Wettbewerbsjahr 2007 wird der Start- Zählerstand zum 01.01.2007 durch lineare Hoch- oder Herunterrechnung des Vergleichsjahres errechnet. Der abgelesene Ende- Zählerstand wird vom Auswertungsteam linear auf den 31.12.2007 hoch- oder heruntergerechnet.
i) Die Verbräuche und Zählerstände werden von den Teilnehmern zunächst per Selbstauskunft erhoben. Aus Fairness gegenüber den anderen Teilnehmern werden die Angaben der Sieger wie folgt überprüft: 1. Verbrauch und End- Zählerstand des Vergleichszeitraums durch Vorlage der entsprechenden Abrechnung des Stromversorgers, 2. der End- Zählerstand wird zwischen dem 15. und 31.01.2008 vom Auswertungsteam überprüft. Dazu wird ein Ablesetermin vereinbart. Der dann abgelesene Stand wird auf den 31.12.2007 heruntergerechnet und ersetzt den unter h) ermittelten Stand.
Möglicherweise kann mit der Neuverhandlung der Konzessionsverträge bei Zustimmung der Teilnehmer (Datenschutz!) eine elektronische Übermittlung der Zählerstände vereinbart werden, so dass die Selbstauskunft und Überprüfung entfallen.
j) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
 
 
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