Nach Stellungnahme der Kommunalaufsicht
Ökopartei will keine weiteren Mehrausgaben zulassen
Schöneck. Die Stellungnahme der Kommunalaufsicht auf eine Anfrage von Bündnis 90 / Die
Grünen bestätigt aus Sicht der Frakion ihre ablehnende Position in Bezug auf die Finanzierung
des Büdesheimer Rathausvorplatzes. Für dessen Umgestaltung hatte die Gemeindevertretung
im Haushalt 2010 45.000 Euro bewilligt, in erster Linie um einen behindertengerechten Zugang
zu ermöglichen.
Die Ökopartei hält es nicht für zulässig, dass Bürgermeister Ludger Stüve unter Umgehung der
Gemeindevertretung durch eine Entscheidung des Gemeindevorstand weitere Mittel in Höhe
von 57.000 Euro aus „Haushaltsresten“ des Jahres 2009 aufbringen will. Das Geld sollte
ursprünglich für den Ausbau der Bernaer Chaussee und für eine Straßenbaumaßnahme am
Atmusberg ausgegeben werden. Das Haushaltsjahr 2009 wird mit einem erheblichen Defizit
abschließen, der Jahresabschluss liegt jedoch noch nicht vor.
Genau hier setzt die Stellungnahme der Kommunalaufsicht an. Der Jahresabschluss inklusive
der in das folgende Jahr zu übertragenden Haushaltsermächtigungen ist demzufolge der
Gemeindevertretung zur Beschlussfassung vorzulegen.
Diese Beschlussfassung fand für das Jahr 2009 noch nicht statt, über die Mittel könne der
Gemeindevorstand im Jahr 2010 also auch nicht verfügen, so die Grünen.
„Wir halten weiter daran fest, lediglich die beschlossenen 45.000 Euro für einen barrierefreien
Zugang zum Rathaus auszugeben und keinen Cent mehr“, sagt der Fraktionsvorsitzende
Wolfgang Seifried und verweist dabei auf die prekäre Haushaltslage. Er zitiert aus einem
Schreiben der Kommunalaufsicht vom August dieses Jahres zur Etat-Situation in Schöneck:
„Die finanzielle Leistungsfähigkeit ist stark gefährdet.“
Die Bauauschuss-Vertreterin der Grünen, Birgit Winterling, kritisiert die VertreterInnen der
anderen Parteien, die im Haushalt zwar der Beschränkung auf 45.000 Euro zugestimmt hatten,
nun aber der Verlockung doch nicht widerstehen konnten und beide Augen vor Bürgermeister
Stüves Finanzierungsmodell zudrückten. Denn der habe seine Absichten in den jeweiligen
Vorlagen für die Gemeindevertretung und den Bauausschuss stets transparent gemacht.
Nachdem nun auch die rechtliche Lage geklärt sei, wollen die Grünen in der
Gemeindevertretung am Donnerstag, den 28.10. den Gemeindevorstand und die anderen
Fraktionen erneut auf die ursprünglich vereinbarten 45.000 Euro verpflichten. Seifried zeigt sich
zuversichtlich, dass Bürgermeister Stüve dann all seine Kreativität dafür aufwenden werde, mit
den bereitgestellten Mitteln eine gute Lösung zu erarbeiten.
Die Kreativität der Grünen wollen Seifried und Winterling dann gemeinsam mit
Koalitionspartner SPD weiterhin für die zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinde einsetzen –
und dazu seien verstärkte Anstrengungen zur Konsolidierung des Haushalts unabdingbar.