26.03.2009: Niddertalbahn: weitere Lärm- und Abgasminderung
Abstimmung:
zugestimmt: 35 Stimmen dafür, 1 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung
Beschlussvorschlag:
Der Gemeindevorstand wird beauftragt, weitere Maßnahmen zur Minderung von Lärm und Abgasen
durch die Niddertalbahn zu prüfen bzw. in die Wege zu leiten. Im Einzelnen sollen folgende
Maßnahmen enthalten sein:
1. in der Neu-Ausschreibung der Verkehrsleistungen ab dem Fahrplanjahr 2011 sollen
lärmarme Züge verbindlich vorgegeben werden,
2. es soll geprüft werden, welche Auswirkungen eine verminderte Beschleunigung der Züge
in den Ortslagen auf die Fahrpläne und die Lärmemissionen hat,
3. es soll geprüft werden, unter welchen Voraussetzungen auf das Hupen der Züge
verzichtet werden kann,
4. es soll ermittelt werden, welche Zusatzkosten ggf. der Einsatz von leisen Triebwagen in
den Abendstunden verursachen würde und von wem diese Kosten zu tragen wären.
Begründung:
Seit der grundsätzlich zu begrüßenden Fahrplanerweiterung auf der Strecke von Stockheim nach
Bad Vilbel / Frankfurt ist es vor allem in der Zeit der Nachtruhe und an den Wochenenden durch
den Einsatz überdimensionierter Züge und veralteter Lokomotiven zu nicht zu rechtfertigenden Lärm-
und Schadstoffbelastungen der Anwohner und der Umwelt gekommen.
Für die Wochenenden konnte von der Bahn durch den Einsatz von angemessenen und leisen
Triebwagen bereits Abhilfe geschaffen werden. Ungelöst ist noch die Situation in den
Abendstunden, da sich nach Auskunft des RMV die Übeführung von Triebwagen für den Einsatz
über Nacht nicht darstellen lässt.
Aus Sicht der Antragsteller sind jedoch noch nicht alle möglichen Maßnahmen ausgeschöpft. Zu
den vorgeschlagenen Maßnahmen im Einzelnen:
1. Ausschreibung: das Hauptproblem sind die veralteten Loks der Baureihe 218 aus den
70er-Jahren, die nicht auf dem Stand der Technik sind und entsprechenden Lärm und
Abgase verursachen. Sie sind auch vom Grundsatz her nicht für den Einsatz auf dicht
bebauten Nahverkehrsstrecken mit kurzen Bahnhofsabständen und daher vielen
Beschleunigungs- und Bremsvorgängen vorgesehen. Über die Ausschreibung kann der
Einsatz von modernem Zugmaterial ab 2011 erreicht und damit Lärm und Abgase reduziert
werden.
2. Überprüfung Beschleunigung: die Lärm- und Abgassituation ist nach der
Fahrplanausweitung auch dadurch verschlechtert worden, dass die Fahrzeiten verkürzt
wurden, da auf der Strecke durch den Einbau von automatischen Schranken nun höhere
Geschwindigkeiten möglich sind. Zwischen den Halten wird auch auf kurzen Strecken wie
z.B. zwischen Oberdorfelden und Kilianstädten nun stärker beschleunigt und abgebremst.
Diese starken Beschleunigungs- und Bremsvorgänge sind besonders lärmintensiv.
Möglicherweise bleibt eine Beschränkung der Beschleunigung in den Ortslagen ohne
Auswirkungen auf den Fahrplan bzw. kann mit geringfügigen Änderungen zum
Fahrplanwechsel im Dezember 2009 eingeführt werden, ohne mögliche Vertaktungen zu
beeinträchtigen.
3. Überprüfung Hupen: neben den Beschleunigungs- und Bremsmaßnahmen ist auch das
Hupen v.a. nachts sehr störend. Möglicherweise sind dafür weitere beschrankte
Bahnübergänge erforderlich, vielleicht reichen aber auch bereits einfache
Dienstanweisungen aus, um eine Reduzierung zu erreichen.
4. Einsatz leiserer Triebwagen in den Abendstunden: der Einsatz leiserer Triebwagen
scheitert nach Auskunft des RMV an der aufwändigen Überführung der Triebwagen von
anderen Strecken zum Einsatz auf der Niddertalbahn über Nacht. Es erscheint jedoch nicht
völlig unmöglich, sondern vielmehr auch eine Frage der Kosten zu sein. Abhängig von der
rechtlichen Lage kann ggf. die Deutsche Bahn auch verpflichtet werden, auf ihre Kosten
leisere Züge einzusetzen. Andernfalls kann auf Basis einer Kosteninformation eine
Entscheidung darüber getroffen werden, ob die Gemeinde Schöneck und andere Kommunen
bereit und in der Lage sind, evtl. Mehrkosten zu tragen.
Walter Rauch
- SPD / Fraktion -
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Wolfgang Seifried
- Bündnis 90/Die Grünen / Fraktion -
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