15 Teilnehmer hatten sich der Herausforderung
Stromsparen gestellt und sich für den Wettbewerb
angemeldet. Die 10 Teilnehmer, die bis zum Schluss
durchhielten, konnten beachtliche Einsparerfolge erzielen.
Den ersten Preis in Höhe von 100 Euro gewann Familie
Schnapperelle aus Oberdorfelden, die ihren Stromverbrauch
um beachtliche 28,6 Prozent reduzieren konnte. Auf den
Plätzen zwei und drei folgten die Familien Seifried
(Büdesheim) und Zittier (Kilianstädten), die sich als
Mitglieder von Bündnis 90 / Die Grünen selbst ebenfalls
dem Experiment stellten. Als Mitveranstalter stellten sie ihre
Preisgelder in Höhe von 75 bzw. 50 Euro dem Kilianstädter
Vogelschutzverein bzw. dem Eltern-Kind-Verein
Struwwelpeter zur Verfügung. Den von AS-
Getränkeservice ausgelobten Sonderpreis von 12
Monatslieferungen Mineralwasser gewann die Kilianstädter
Ortsvorsteherin Marina Stenzel und stiftete diesen dem
Waldorfkindergarten Kilianstädten.
Im Schnitt erzielten die Teilnehmer Einsparungen in Höhe
von 10,5 Prozent. Hochgerechnet auf ganz Schöneck
ergäbe sich bei einem Gesamtverbrauch von knapp 23 Mio
kWh im Jahr 2005 eine jährliche Gesamteinsparung von ca.
2,4 Mio kWh oder 410 Tausend Euro bei 17 Ct pro kWh.
Diese beträchtliche Einsparung würde zudem einen
negativen Trend brechen: gegenüber 2004 stieg im Jahr
2005 der Pro- Kopf-Verbrauch der privaten Haushalte in
Schöneck um 6,5 Prozent.
Hochgerechnet auf Deutschland mit ca. 40 Millionen
Haushalten ergäbe sich eine jährliche Einsparung von ca. 17
Gigawattstunden oder 2,9 Mrd. Euro. Das entspräche
ungefähr der Jahresproduktion der beiden Bibliser
Kernkraftwerke. Strom sparen kann also einen
wesentlichen Beitrag zur Kompensation des Atom-
Ausstiegs leisten.
Die Teilnehmer berichteten von einfachen Maßnahmen, die
zur Verbrauchsreduktion vorgenommen wurden und den
Komfort nicht oder nur unwesentlich einschränkten. Einige
Teilnehmer begannen damit, mit einem Strommessgerät, wie
es auch bei der Gemeinde Schöneck ausgeliehen werden
kann, ihre Stromfresser zu identifizieren. Dann wurde ein
alter, nicht mehr genutzter Party-Kühlschrank im Keller
ausgeschaltet und Geräte mit hohem Standby-Verbrauch
wie Fernseher oder PCs wurden mit Hilfe von schaltbaren
Steckdosenleisten ganz ausgeschaltet. Glühlampen wurden
gegen Energiesparlampen ausgetauscht, Waschmaschinen
und Spülmaschinen wurden an Warmwasserleitungen
angeschlossen und statt des Wäschetrockners wurde die
Wäscheleine benutzt. Um die Motivation dauerhaft aufrecht
zu erhalten, hat ein Teilnehmer für seine Kinder ein
„Energiesparkonto“ eingerichtet: hier zahlt er die jährlich
eingesparten Stromkosten ein.
Die Grünen haben die Erfahrungen des selbstveranstalteten
Pilotversuchs genutzt, um den Wettbewerb konzeptionell zu
einem Team-Wettbewerb weiterzuentwickeln. Mit solch
einem Wettbewerb können nach Meinung der Grünen
Klimaschutz und Vereinsförderung optimal miteinander
verknüpft werden. Wie wichtig Maßnahmen zum
Klimaschutz sind, hat jüngst die alarmierende
Veröffentlichung der führenden Klima-Wissenschaftler
unter dem Dach der IPCC (International Panel on Climate
Change), einer Organisation der UNO, in Erinnerung
gerufen. SPD und Grüne haben in Schöneck die
Durchführung eines Energiesparwettbewerbs in ihre
Koalitionsvereinbarung aufgenommen. Die Umsetzung soll
nach dem Willen der Grünen nun im Haushalt 2007
eingeplant werden. Möglicherweise kann die Umsetzung
auch im Rahmen des kommunalen Energieforums, das mit
dem Stromnetzbetreiber eon Mitte derzeit in Verhandlung
ist, erfolgen.
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Grafik: Pro Kopf Stromverbrauchsentwicklung
Schöneck. Quellen: Angaben des
Gemeindevorstands Schöneck über die
Konzessionsabrechnungen 2004 und 2005.
Auswertung des Grünen Stromsparwettbewerbs.
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