Schule mit Ganztagsangebot in Büdesheim
Grüne: Keine Impulse aus der Schönecker Kommunalpolitik
Schöneck. “Wenn Sie beschließen, unseren Antrag heute zurückzustellen, dann kommt das
einer Ablehnung gleich“, mahnte Grünen- Fraktionsmitglied Wolfgang Seifried in der Sitzung
der Gemeindevertretung vergeblich, nachdem Sprecher der anderen Fraktionen signalisiert
hatten, zwar Sympathie für den Vorschlag der Grünen zu haben, aber erst den Abschluss des
Bietverfahrens für das Alte Schloss in Büdesheim abwarten zu wollen.
Bislang ist für den Fall des Schloss-Verkaufs die Alte Schule in der Schulstraße als neuer
Standort für die Gemeindebücherei vorgesehen. Die Grünen forderten nun, die Zeit des
laufenden Verfahrens zu nutzen, um die Sterntalerschule-Grundschule als alternativen Standort
zu prüfen. Damit würde die Bücherei näher an zwei ihrer Haupt-Nutzergruppen heranrücken:
An die Grundschulkinder und an Senioren aus dem benachbarten Altenhilfezentrum, für die
direkt ein barrierefreier Zugang eingeplant werden könnte. Vor allem aber könnte neuer
Schwung in die Entwicklung der Sterntalerschule zu einer Schule mit Ganztagsangebot gebracht
werden. Die Schulgemeinde wollte sich dazu bisher noch nicht entschließen, auch mit dem
Hinweis auf die fehlenden Räumlichkeiten.
Dem könnte abgeholfen werden, so die Grünen, wenn ein Teil des Schloss-Verkaufserlöses für
eine bauliche Erweiterung der Schule verwendet würde. Da die Bücherei nur an zwei Abenden
pro Woche geöffnet habe, eigneten sich Räumlichkeiten an der Schule bei Verwendung von
Rollregalen bestens für eine Doppelnutzung. Da sowohl der Kreis als Schulträger als auch die
Gemeinde Schöneck profitierten, sollte sich der Kreis an der Finanzierung ebenfalls beteiligen.
Ein gelungenes Beispiel für eine solche Kooperation sei die Erich- Simdorn-Halle in
Kilianstädten, die vor wenigen Jahren als Schul- und Vereinsturnhalle hälftig vom Kreis und der
Gemeinde finanziert wurde.
Um am Ende des Bietverfahrens im Falle eines tatsächlichen Schlossverkaufs überhaupt die
Chance auf die von den Grünen gewünschte Option zu haben, müsste nun zeitnah die
Bereitschaft der Gemeinde bekundet und das Interesse von Kreis und Schule ausgelotet
werden. Dies forderten die Grünen in ihrem Antrag. Und genau dies wurde von allen anderen
Fraktionen durch die Zurückstellung de facto abgelehnt.
Besonders verwundert die Grünen dabei die Haltung der Schönecker SPD, die zwar erst
kürzlich in einer Partei-Veranstaltung vollmundig „Ganztagsschule jetzt!“ forderte, die eigenen
Möglichkeiten, aus der Kommunalpolitik dafür Impulse zu setzen, jetzt aber zum wiederholten
Male nicht sehe und nutze. Bereits im März 2014 hatte die SPD einem gemeinsamen Antrag
von CDU und Grünen nicht zugestimmt, die Schönecker Schulen dabei zu unterstützen, sich zu
Schulen mit Ganztagsangebot zu entwickeln.