Ruhe in Oberdorfelden!
Seit die Kilianstädter Umgehungsstraße fertiggestellt ist, sind viele Pendler zufrieden, aber für
die Bürger in der Dittersdorfer Straße, der Fröbelstraße und in den östlichen und westlichen
Randlagen von Oberdorfelden hat der Ausbau der Umgehungsstraße erheblich mehr
Belästigung durch Lärm und Blendung gebracht.
Eine Initiative hat sich gebildet. Sie fordert, dass die erhöhten Lärm-Emissionen und die
Blendwirkung, die von der neuen Umgehungstrasse und dem neuen Kreuzungsbereich
ausgehen, verringert werden. Es werden der Bau eines Lärmschutzwalls,
Geschwindigkeitsreduzierungen und weitere Baumaßnahmen diskutiert. Man will erreichen,
dass das Amt für Straßenbau und Verkehrswesen in Gelnhausen ein Lärmgutachten erstellt, um
die Lärmbelastung zu dokumentieren. Wenn dieses Gutachten vorliegt, soll das weitere
Vorgehen geklärt werden. Schwierig könnte es bei der Umsetzung werden: Alle wollen ihre
Ruhe aber manche wollen keinen Lärmschutzwall, andere präferieren
Geschwindigkeitsreduzierungen oder „Flüsterasphalt“. Einig ist man sich aber in dem Ziel: Man
will endlich wieder seine Ruhe haben.
Die Grünen in Schöneck setzen sich für ein Tempolimit von 70 km/h ein, das
widersinnigerweise nur auf der Höhe von Oberdorfelden für ca. 1 km unterbrochen ist, was
den Autofahrern einen Zeitvorteil von gerade mal 15 Sekunden bringt. Bei der hessischen
Landesregierung stößt die Argumentation aber bislang auf taube Ohren. „Freie Fahrt für freie
Bürger“ hat hier Vorrang - obwohl auch Schönecks CDU und FDP sich der Forderung nach
einem Tempolimit angeschlossen haben.
Den Bau eines Lärmschutzwalls wollen Schönecks Grüne pragmatisch unterstützen, z.B. indem
Aushub aktueller Schönecker Baustellen verwendet wird. Voraussetzung ist allerdings, dass alle
Anwohner mitziehen und für einen lückenlosen Wall Teile ihrer Grundstücke zur Verfügung
stellen. Denn die Grundstücke liegen so nah an der Straße, dass auf öffentlichem Grund kein
Platz vorhanden ist. Weiter wollen die Grünen darauf achten, dass bei eventueller Ausweisung
von neuen Baugebieten in Schöneck Lehren aus der Misere gezogen werden und den
Umgehungsstraßen nicht „hinterher gebaut“ wird.
Horst Traub