Interview mit dem Grünen Direktkandidaten zur Bundestagswahl, Reiner Bousonville
Der grüne Erfolgsweg muss fortgesetzt werden!
Nachdem Bundeskanzler Schröder nach der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen Bundestagsneuwahlen ankündigte, um den freien Fall der Sozialdemokraten zu stoppen, waren erst einmal alle sehr überrascht. Auch wir als BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN wurden im Main Kinzig Kreis davon kalt erwischt, wo wir doch gerade dabei waren, an unserem Kommunalwahlprogramm für nächstes Jahr zu arbeiten. Wir mussten dann schnell dazu übergehen, mit den neuen Gegebenheiten und den damit verbundenen Anforderungen zu Recht zu kommen. Auf der Kreismitgliederversammlung im Frühsommer 2005 wurde dann Reiner Bousonville  einstimmig zum Direktkandidaten gewählt und tritt im Wahlkreis gegen Sascha Raabe (SPD) und Heiko Kasseckert (CDU) an. Mit Reiner sprach Peter Zittier:
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Frage: Was hat dich dazu bewogen, als Direktkandidat anzutreten?
Für mich ist die grüne Regierungsbeteiligung in Berlin ein Erfolgsmodell. Mit dieser Überzeugung möchte ich im Wahlkreis Hanau ein gute Ergebnis für mich und unsere Partei erreichen.
Frage: Welche Erfolge hat die rot/grüne Koalition nach nunmehr sieben Jahre Rgierungsverantwortung im Bund vorzuweisen?:
Es ist gelungen in vielen Politikbereichen neue Wege zu beschreiten. Hierzu möchte ich einige Beispiele geben:
Der Atomausstieg wurde mit der Stromwirtschaft ausgehandelt. Bis 2020 werden alle Atomkraftwerke abgeschaltet. Die ersten beiden Atomkraftwerke wurden bereits stillgelegt.. Auch in unsere Region wirkt der Atomausstieg hinein – in Hanau wurde der Plutoniumbunker, in dem die Brennstäbe für den Schnellen Brüter in Kalkar lagerten  geleert.
Erneuerbare Energie wird seit unserer Regierungsbeteiligung groß geschrieben. Bisher sind in diesem Bereich 180.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Unsere Forderungen „Weg vom Öl“ ist angesichts immer weiter steigender Rohölpreise alternativlos.
Auch das Verbraucherschutzministerium von Renate Künast, das nach der BSE- Krise entstanden ist wurden neue Wege beschritten. Mit der Agrarwende und einer stärkeren Ausrichtung der Landwirtschaft auf ökologische Produktionsweisen wurde eine Alternative zur Agrarindustrie gefördert. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger wurde ein Gentechnik-Gesetz geschaffen, das den Schutz der Bevölkerung vor Gen- Food einen höheren Stellenwert einräumt als die Gewinninteressen einzelner Firmen.
Frage: Warum soll nach dem 18. September die Grün/rote Koalition fortgesetzt werden?
Die Diskussionen der letzten Wochen zeigen, dass wir am 18. September vor einer Richtungswahl stehen. Die Alternativen liegen klar auf dem Tisch:
Soll der Atomausstieg fortgesetzt werden – oder soll es eine Verlängerung der Laufzeiten bzw. ein Wiedereinstieg in neue AKW geben.
Soll die gesetzliche Krankenversicherung zu einer Bürgerversicherung weiterentwickelt werden, die alle Bürgerinnen und Bürger einbezieht – oder soll aus dem Solidarsystem ausgestiegen werden und alle gesetzlich Krankenversicherten, unabhängig von ihrem Einkommen eine einheitliche Kopfpauschale zahlen.
Soll es weiterhin ein Steuersystem geben, bei dem stärkere Schultern auch mehr tragen – oder sollen mit einem Steuersatz von 25% die Bezieher höherer Einkommen - zu lasten der kleinen und mittleren Einkommen - entlastete werden.
Soll die Agrarwende, mit einer Förderung der ökologischen Landwirtschaft fortgesetzt werden. Soll der Schutz der Verbraucher vor Gen- Food erhalten bleiben – oder soll der Bauernpräsident wieder die Leitlinien in  der Landwirtschaft  - gegen die Interessen der Verbraucher – bestimmen.
Oder soll Schwarz/Gelb die Möglichkeit erhalten gegen den Willen der Mehrzahl der Verbraucher der Gentechnik in der Landwirtschaft den Weg zu ebnen.
Soll es weiterhin eine eigenständige Außenpolitik geben, in der man sich gegen die USA in strittigen Fragen behauptet (Irak- Krieg) – oder soll der transatlantischen Allianz alles geopfert werden.
Was ist deine Meinung zu Hartz IV?
Die Zusammenlegung von Arbeitslosen und Sozialhilfe war richtig und überfällig. Alle erwerbsfähige Hilfebedürftige haben nun Zugang zur aktiven Arbeitsmarktpolitik. Die Empfänger sind renten- kranken- und pflegeversichert.
Wir Grüne haben die Notwendigkeit erkannt, bei Hartz IV nachzubessern, um so zu einer armutsfesten Grundsicherung zu gelangen.
Im parlamentarischen Verfahren konnten einige der grünen Vorstellungen durchgesetzt werden, zugleich sind aber auch wesentliche grüne Forderungen an Union und Koalitionspartner gescheitert. Für die schrittweise Annäherung des Arbeitslosengeldes II an das Konzept der grünen Grundsicherung knüpfen wir die Forderungen einer gerechten und zukunftstauglichen Grundsicherung an. Das Arbeitslosengeld II muss einen wirksamen Schutz vor Armut bilden.
Zum Abschluss die Frage: Warum am 18. September GRÜN wählen?
Weil es auf GRÜN ankommt, dass für unser Land die richtigen Entscheidungen getroffen werden.