Grüne begrüßen Planungen eines Windkraft- Investors an der „Hohen Straße“
Schöneck. Bündnis 90 / Die Grünen begrüßen die Planungen unabhängiger Investoren, im Bereich der Hohen Straße auf Schönecker Gemarkung Windkraftanlagen zu errichten. CO2- frei könnte damit der gesamte Schönecker Stromverbrauch gedeckt werden, der sich im Jahr 2005 auf ca. 39 Mio kWh belief.
Die Schönecker Grünen bedanken sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die diese friedliche, umweltfreundliche, zukunftsweisende und saubere Technologie unterstützen. Durch den möglichen Bau der Windräder auf Feldern Schönecker Gemarkung produziert Schöneck dann mehr sauberen Strom, als seine Bürger verbrauchen. Schönecker Bürger zeigen hiermit jedem, dass ohne Verzicht auf Komfort und ohne Risiken einer Umweltbelastung oder Atomkatastrophe ein Beitrag gegen den Klimawandel und für die Zukunftssicherung unsere Kinder geleistet werden kann.
Erschüttert sind die Grünen dagegen über die Argumentation von IG Schöneck, FDP und CDU in deren jüngsten Veröffentlichungen. In diesen wird der Nutzen der regenerativen Energieerzeugung gegen Ruhe und Natur im Naherholungsgebiet „Hohe Straße“ ausgespielt. Dabei zeigen die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels längst, dass es existentiell notwendig ist, beides miteinander zu vereinbaren. Wenn wir die nachhaltigen Veränderungen des Wetters auf ein gerade noch erträgliches Maß reduzieren wollen, muss jede Chance genutzt werden, regenerative Energien zu fördern und zu nutzen.
Argumente wie Lärmbelästigung ziehen nicht mehr, denn dass Windkraftanlagen leiser als mittelmäßig befahrene Straßen sind, ist durch Messungen schon längst belegt.  Ein eigenes Bild haben sich die Grünen zudem bei den Windrädern auf Karbener Gemarkung gemacht. Jeder der dort bei unterschiedlichen Windverhältnissen die Geräuschentwicklung testet, wird feststellen, dass selbst bei stürmischem Wetter und damit höchsten Schall-Emissionen in der Ortsrandbebauung Schönecks nichts mehr zu hören sein wird und die Erholungssuchenden, die sich bei Starkwind  im Naherholungsgebiet „Hohe Straße“ aufhalten, bis zur sicheren Haustür überwiegend das Pfeifen des Windes im Ohr haben werden.
Die IG Schöneck warnte dagegen in ihrer Mitteilung auch vor „rotierenden und blinkenden Industrieanlagen, die Eisbrocken auf Fußgänger abschießen könnten“. Dabei wird – nach Auffassung der Grünen vermutlich bewusst - ignoriert, dass gerade die Windkraft-Branche Deutschlands richtungweisende High-Tech-Produkte herstellt und für diese Risiken längst Lösungen entwickelt hat. Um den so genannten Disco-Effekt – in der Sonne blinkende Rotorblätter - zu vermeiden, werden nicht reflektierende Lackierungen verwendet. Eisbildung ist im Betrieb aufgrund der Bewegung zum einen kaum möglich, zum anderen verfügen die heutigen Anlagen über Sensoren, welche bei Eisbildung sofort die Abschaltung der Anlage veranlassen. Bestünde tatsächlich eine reale Gefahr, würden „Eisbrocken schleudernde“ Windkraftanlagen in der Nähe von Verkehrswegen grundsätzlich nicht genehmigt.
Die FDP argumentierte in ihrem Beitrag, dass es genügend Flächen gebe, die „wesentlich bessere Windverhältnisse bieten, um ökonomisch Windparks zu betreiben“. Nach Meinung der Grünen sollte die Entscheidung, ob ein Standort den ökonomischen Zielen des Investors genügt, dessen Wirtschaftsexperten überlassen werden. Diese sind im Fall Schöneck zu einem positiven Urteil gekommen, da der Aufwind vom Main her bessere Windverhältnisse schafft als sie in manchen Mittelgebirgen vorherrschen.
Die CDU verfälscht in ihrem Artikel bezüglich der Höhe der Gittermasten mit 200 Metern ebenfalls die Tatsachen. Die Grünen stellen richtig, dass eine Mast-Höhe von lediglich 140 Metern geplant sei. Was dann incl. der Flügel zu einer Gesamthöhe von maximal 200 Metern führt.
Überhaupt sei die CDU-Klimapolitik kaum verständlich, so die Fraktionsvorsitzende Dr. Neuer- Markmann: „Bundeskanzlerin Merkel fordert von der EU und den G8 verbindliche Ziele für CO2- Einsparung und den Einsatz regenerativer Energien. Ministerpräsident Koch redet dagegen einer Renaissance der Kernenergie das Wort. Und die Schönecker CDU stellt sich in der Sitzung der Gemeindevertretung - am Tag der Atom-Störfälle von Brunsbüttel und Krümmel - gegen alles: Windkraftanlagen sollen verhindert werden, Schönecker Energiestatistiken sollen nicht mehr im Internet fortgeschrieben werden.“
Ein diesbezüglicher Antrag wurde von CDU und FDP abgelehnt, obwohl dieser von beiden Parteien noch im vergangenen Jahr befürwortet wurde.
Regiert hier Vogel Strauß Mentalität? – Augen zu und durch - Scheint die  ermittelte Steigerung des Schönecker Stromverbrauchs pro Einwohner gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent den Christdemokraten  zu unbequem? Denn im Bundesdurchschnitt stiegen die CO2-Emissionen im Jahr 2006 um 0,6 Prozent.
„Wenn Frau Merkel sich weiter auf ihre hessischen Partei-Mitstreiter/innen verlassen muss, wird sie die gesetzten Ziele nicht erreichen“, so die grüne Kandidatin für die Landtagswahl 2008 im Altkreis Hanau.