Ab 15.01.2007: Bündnis 90 / Die Grünen bieten Service für Pendler
Zugausfälle auf der Niddertalbahn werden per SMS gemeldet
12.01.2007. Die Ortsverbände von Bündnis 90 / Die Grünen entlang der Niddertalbahn wollen die Attraktivität des Stockheimer Lieschens steigern. Als eigenen Beitrag bieten sie ab dem 15.01.2007 einen kostenlosen Störungsinformationsdienst per SMS an. Ziel ist, den Dienst an den RMV oder die Bahn zu übergeben.
Die Grünen wollen mit dem Angebot das umweltfreundliche Verkehrsmittel für weitere Autofahrer interessant machen, um so auch Orte wie Heldenbergen oder Büdesheim vom Durchgangsverkehr der B521 zu entlasten – ohne den Bau von Umgehungsstraßen. „Die Bahn muss sich in vielerlei Hinsicht mit dem Auto messen und hat hier neben systemimmanenten Vorteilen auch Nachteile“, sagt Initiator Wolfgang Seifried von den Schönecker Grünen. Einer der Vorteile sei die Möglichkeit, sich während der Zugfahrt aktiv beschäftigen zu können – während diverser Zugfahrten sei auch die Idee zum Störungsinformationsdienst nicht nur entstanden, sondern auch erarbeitet worden. Ein gravierender Nachteil der Bahn gegenüber dem Auto sei bislang allerdings, dass Autofahrer bei Störungen des Straßenverkehrs im warmen Auto säßen, wohingegen Zugfahrer bei Störungen des Zugverkehrs oft am kalten Bahnsteig stünden. Diesen Nachteil wollen die Grünen mit dem SMS-Dienstangebot nun in einen Vorteil umwandeln. Gezielt könnten Pendler bereits zuhause über einen Zugausfall informiert werden und alternative Dispositionen treffen und z.B. auf das Auto zurückgreifen oder das Frühstück bis zum nächsten Zug ausdehnen. „Noch besser wäre natürlich, wenn Störungen gänzlich vermieden werden könnten“, so Wolfgang Seifried. Doch dies sei im Bahnverkehr genauso unrealistisch wie im Straßenverkehr – wie auch die ersten kalten Tage des Winters zeigten.
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Wegen der in Berlin beschlossenen Kürzung der Regionalisierungsmittel für den ÖPNV wurden im RMV die Preise im Dezember 2006 um 5,9 Prozent erhöht. „Angesichts der sich damit verschlechternden Rahmenbedingungen für den ÖPNV erscheint es uns dringend geboten, jede Möglichkeit zu nutzen, den Service zu verbessern und damit die Attraktivität des ÖPNV zumindest zu erhalten“, so Matthias Heidrich von den Nidderauer Grünen, die sich zusammen mit anderen grünen Ortsverbänden entlang der Niddertalbahn der Aktion angeschlossen haben.
RMV und Bahn haben selbst innovative Konzepte zur Fahrgastinformation entwickelt. So veröffentliche die Bahn im Internet aktuelle Verspätungs-Informationen zu jedem gerade verkehrenden Zug. Der RMV habe für das Frankfurter U-Bahn-Netz einen Störungsinformationsdienst – auch per SMS – entwickelt. Dieser Dienst komme aber seit zwei Jahren nicht aus dem Pilot-Status heraus und werde nach Informationen des RMV auch nicht priorisiert vorangetrieben.
Mit dieser geringen Priorisierung sind die Grünen nicht einverstanden. Denn das Prinzip des Störungsinformationsdienstes sei denkbar einfach, die Informationsgrundlage sei vorhanden, die zu schließende Lücke daher so gering, dass sie leicht zu schließen sei. Die Grünen haben dazu ein Programm entwickelt, das im 5-Minuten-Takt auf die Bahn-Website zugreift. Erkennt das Programm Zugausfälle, so schickt es Nachrichten an die registrierten Nutzer. Die Kosten pro SMS belaufen sich für den Dienstanbieter auf 12 Cent. Rechnet man mit 500 Nutzern, so ergibt dies pro Zugausfall Gesamtkosten von 60 Euro. „Eine Maßnahme, die gut bei den Kunden ankommen wird, kostengünstiger ist als Verspätungsgutscheine o.ä. und für ein service- orientiertes Unternehmen daher gut investiertes Geld in Kundenzufriedenheit ist“, sagt Wolfgang Seifried und hofft, dass der RMV oder die Bahn den Dienst für die Niddertalbahn schnell übernimmt.
Interessierte können sich unter www.gruene-schoeneck.de für den Dienst registrieren. Darüber hinaus werden Vertreter der Partei ab dem 15.01. an einigen Bahnhöfen Informationen verteilen und Anmeldungen entgegennehmen.