Grüne Politik für Deutschland - Grüne Politik
für Schöneck
Auf Bundesebene haben wir in den vergangenen sieben Jahren Rahmenbedingungen
für ein nachhaltigeres Deutschland geschaffen und wollen diese Rahmenbedingungen
noch weiter ausbauen. Auf kommunaler Ebene geht es darum, diese
Rahmenbedingungen in konsequente Handlungen umzusetzen. Dafür stehen wir
Grünen in Schöneck.
Glaubwürdige Politik erfordert, dass die politischen Ziele einer Partei konsistent auf allen Ebenen
vertreten werden. Zunächst erscheint der Handlungsspielraum auf Bundesebene am größten -
werden dort doch die meisten Gesetze gemacht. Doch erst die Kommunalpolitik macht in vielen
Politikfeldern aus guter Bundespolitik erfolgreiche Politik - denn hier werden Rahmenbedingungen
ausgenutzt, Vorgaben umgesetzt, Investitionen getätigt.
Soziale Bürgergesellschaft - Agenda 21
Bundesweit wollen wir die soziale Bürgergesellschaft fördern. Konkrete Maßnahmen dazu finden
vor allem auf kommunaler Ebene statt.
In Schöneck setzen wir uns daher - bislang leider ohne Erfolg - für mehr Bürgerbeteiligung durch
das Starten eines Agenda 21 Prozesses ein. Ein solcher Prozess ist bereits vielerorts erfolgreich
eingeführt. Bürger finden sich in Arbeitsgruppen zusammen, erarbeiten dort Konzepte und setzen
diese selbst um oder - je nach Umfang - schlagen sie der Gemeindeverwaltung zur Umsetzung
vor. Jeder kann sich nach seinen Möglichkeiten und Vorlieben einbringen, ohne gleich in die - oft
als langweilig oder mühselige empfundene - Lokalpolitik einsteigen zu müssen. Erfolgreiche
Beispiele aus anderen Gemeinden sind kommunale Energiesparprogramme, die Schaffung von
Streuobstwiesen oder Elterninitiativen zur Kinderbetreuung.
Ein Agenda 21 Prozess lebt natürlich vor allem vom Engagement der Bürger, benötigt aber auch
ein Mindestmaß an professioneller Infrastruktur wie z.B. Räumlichkeiten, Moderation oder
Öffentlichkeitsarbeit. Diese Infrastruktur wollen wir über die Gemeinde bereitstellen.
Ökologisch mobil in Deutschland, Rhein-Main und Schöneck
Mobilität schafft Freiheit. Gleichzeitig schlagen Folgen wie Lärm, Abgase, Unfälle und
Flächenfraß negativ zu Buche. Auf Bundesebene kämpfen wir dafür, dass zukünftig in das
Schienennetz mindestens in gleicher Höhe wie in das Straßennetz investiert wird und zwar in
pragmatische Verbesserungen anstatt in überteuerte Prestigeprojekte. Wir wollen den
Flugverkehr nicht mehr einseitig bevorzugen und die Steuerbefreiung für Kerosin ebenso
aufheben wie die Umsatzsteuerbefreiung für innereuropäische Flüge. Wir setzen uns ein für eine
EU-weite Harmonisierung der Höchstgeschwindigkeit für PKW auf Autobahnen (Deutschland ist
das einzige Land, in dem es keine Beschränkung gibt!).
Auf lokaler Ebene wurde mit der Entscheidung für die Ortsumgehung Kilianstädten viel Geld für
den Ausbau des Straßennetzes festgelegt. Wir wollen ernst machen mit der Gleichgewichtung
der Investitionen in Straße und Schienennetz und den angekündigten zweiten Abschnitt der
Niddertalbahn-Modernisierung aktiv begleiten. Es geht uns nicht darum, nicht vorhandenes Geld
mit dem Füllhorn auszuschütten, sondern um punktuelle Verbesserungen, wie Beseitigung von
Langsamfahrstellen, Schaffung zusätzlicher Passierstellen (z.B. in Büdesheim, wo es schon mal
ein zweites Gleis zur Rübenverladung gab, die Trasse noch vorhanden ist, aber die Gleise
abgebaut wurden), die Wiederherstellung der Lautsprecheranlagen an den Bahnhöfen bzw. die
Aufnahme der Niddertalbahn in den RMV-Störungsinformationsdienst per SMS.
Wir wollen uns in Schöneck weiter gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens einsetzen, weil
wir mehr Lärmbelästigung nicht hinnehmen wollen. Ein Flughafen ist übrigens nicht nur eine
Jobmaschine, sondern trägt auch dazu bei, Arbeitsplätze ins Ausland zu exportieren. Der
Vorschlag der Grünen, dass Schöneck - wie viele andere Gemeinden - Einspruch gegen den
Ausbau des Flughafens erheben solle, wurde im Gemeindeparlament von allen anderen Parteien
abgelehnt. Damit hat die Gemeinde auch jeden rechtlichen Anspruch auf Entschädigungen
verwirkt, wie z.B. die Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden.
Auf Schönecker Straßen - außer den Ortsdurchgangsstraßen - wollen wir Tempo 30: sicherer
Lebensraum für uns alle, vor allem aber für unsere Kinder.
Naturschutz in Deutschland und Schöneck
Die Natur hat längst auch in Deutschland bewiesen, dass ein Wirtschaften gegen sie auf Dauer
nicht folgenlos bleibt. Man erinnere sich nur an die Flutkatastrophen in 2002, die wir als
unmittelbare Folge verfehlter Strukturpolitik betrachten: Flüsse wurden zu Wasserstraßen
ausgebaut, Auen wurden besiedelt.
In Schöneck wollen wir die besondere Bedeutung der Nidderauen auch im Sinne eines
vorsorgenden Hochwasserschutzes unterstreichen und sie unter Naturschutz stellen. Auf
ausgewiesenen Wegen behalten die Bürger Zutritt zu einer faszinierenden Auenlandschaft, in der
sich vielleicht bald auch Storch, Biber und Eisvogel wieder ansiedeln. Und das Beste: die
Maßnahme kostet nichts, weil die Fläche weitestgehend sich selbst überlassen wird.
Weiter wollen wir die Ackerlandschaft rund um Schöneck durch Feldrandhecken und
Streuobstwiesen auflockern. Dadurch werden verbundene Lebensräume für viele Nützlinge
geschaffen. Der Zugang zu den Feldern soll für landwirtschaftliches Gerät selbstverständlich
erhalten bleiben. Unser Vorbild ist die Umgebung von Bad Vilbel, die weit über Bad Vilbel hinaus
als attraktives Ausflugsziel bekannt ist. Pilotprojekte könnten im Rahmen einer Agenda 21
Gruppe gestartet werden. Wir sind überzeugt, dass eine solche rege Unterstützung finden würde:
von Eltern mit Kindern, Naturliebhabern und auch von Landwirten.
Weg von Öl und Atom: Arbeitsplätze für Schöneck
Wir haben das Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführt und den Atomausstieg beschlossen.
Unser Ziel bis 2020 heißt: "4x25". Aus erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen
wollen wir ein Viertel der Stromversorgung, ein Viertel der Wärmenutzung, ein Viertel des
Kraftstoffverbrauchs und ein Viertel der heute noch chemisch produzierten Güter herstellen.
Die Erfolge unserer Anreizpolitik lässt sich in Statistiken darstellen. Es genügt aber auch ein
Blick aus dem Fenster: rund um Schöneck drehen sich viele Windräder. Schade ist nur, dass im
windreichen Schöneck selbst noch kein Projekt verwirklicht werden konnte. Hier wollen wir
nochmals ansetzen. Grüne Politik ist auch regional und lokal umsetzbar, deswegen werden wir
uns weiter für Windräder auf Schönecker Gemarkung einsetzen - natürlich in angemessenem
Abstand zu Wohngebieten. Das Programm der CDU hingegen wird spätestens bei der
Vorstellung einer regionalen Umsetzung inkonsistent: es konnte noch kein CDU-Wahlkämpfer
beobachtet werden, der für den Bau eines Atomkraftwerks in Schöneck warb.
Bei der Förderung von Energieeffizienz kommt den Gemeinden eine Schlüsselrolle zu, werden
doch ca. 27 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs für Heizung und
Warmwasserbereitung der Haushalte eingesetzt. Erhebliches Einsparpotential lässt sich durch die
energetische Sanierung (z.B. Fensteraustausch, Verbesserung der Wärmedämmung) von
Häusern realisieren. Da durch diese Maßnahmen auch unmittelbar in Schöneck Arbeitsplätze in
Bau und Handwerk entstehen können, wollen wir eine breit angelegte Aufklärungskampagne
oder z.B. einen Energiesparwettbewerb starten. Erste Ansätze durch den Einsatz eines
Energieberaters sind bereits zu erkennen - reichen aber bei weitem noch nicht aus. Weiter
werden wir beim Ausweis von neuen Baugebieten auf Vorgaben zur Energieeffizienz und den
Einsatz von Kraft- Wärme-Kopplung drängen.
Haushaltssanierung im Bund und in Schöneck
Die öffentlichen Kassen sind leer. Unser Ansatz auf Bundesebene besteht auf der Ausgabenseite
in der Abschaffung bzw. Reduktion von umweltschädlichen Subventionen. Wir wollen unseren
Nachkommen nicht einen gigantischen Schuldenberg UND eine zerstörte Umwelt hinterlassen.
In Schöneck wollen wir die Kosten der Verwaltung weiter reduzieren: die begonnenen Ansätze
zur Kooperation mit anderen Gemeinden wollen wir ausbauen. Dienstleistungen sollen im Internet
angeboten werden: nicht nur zur Kosteneinsparung, sondern auch zur Erleichterung von
Behördengängen.