31.10.2006: Steigerung Attraktivität des Stockheimer Lieschens
Abstimmung:
Nach Beratung in den Ausschüssen für Strukturplanung, Bau und Verkehr sowie im Haupt- und
Finanzausschuss einstimmige Zustimmung in der Sitzung der Gemeindevertretung vom 13.02.2007.
Beschluss:
Der Gemeindevorstand prüft die Umsetzbarkeit folgender Maßnahmen zur Steigerung der
Attraktivität des Stockheimer Lieschens als Hauptträger des Pendelverkehrs nach Frankfurt:
1. Aufstellung eines P+R-Hinweisschildes an der Nördlichen Hauptstraße kurz vor der Abzweigung
Brückgasse mit dem zusätzlichen Hinweis „Frankfurt 35 min.“. Sollte sich die Aufstellung nicht im
Zuständigkeitsbereich der Gemeinde befinden, soll der Gemeindevorstand eine Anfrage an die
zuständige Stelle / Behörde richten. [
08.08.2007: Das Schild wurde inzwischen aufgestellt]
2. Verlagerung des gemeindeeigenen Informations-Schaukastens am Büdesheimer Bahnhof an
einen geeigneteren Standort am Bahngleis, z.B. zwischen Wartehäuschen und Bahnhofsgebäude.
Sollte keine geeignete Fläche im Gemeindebesitz sein, so sollen Anfragen an die Eigner gestellt
werden.
3. Erweiterung des Informations-Schaukastens und Vermietung / Überlassung von Abschnitten an
Schönecker Vereine oder Parteien.
4. Erweiterung der Fahrradabstellplätze am Büdesheimer Bahnhof.
5. Der Gemeindevorstand soll Einfluss auf den RMV ausüben bzgl. der Fahrplangestaltung nach
Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen der Niddertalbahn für den Fahrplan 2008.
Insbesondere ist darauf hinzuwirken, dass bei den Zügen um 16:15, 17:15, 18:15 und 19:15 ab
Frankfurt die fahrplanmäßige Wartezeit von 6 Minuten in Niederdorfelden entfällt. Weiter sollen
Anschlüsse in Heldenbergen Richtung Friedberg und Hanau sichergestellt werden. Ebenso soll der
Gemeindevorstand vom RMV aktuelle Störungsstatistiken (z.B. Jahre 2004, 2005 und 2006)
anfordern und der Gemeindevertretung für die politische Arbeit zur Verfügung stellen.
Ergänzungsantrag der CDU:
6. Der Gemeindevorstand soll den RMV oder die Bahn AG veranlassen, die
Unterstellmöglichkeiten für Personen in den drei Bahnhöfen dem Bedarf entsprechend auszubauen.
Einzelmaßnahmen, welche die Gemeinde weniger als 300 Euro kosten, sollen direkt umgesetzt
werden. Andere Maßnahmen sind der Gemeindevertretung zur finalen Entscheidung vorzulegen.
Begründung:
Büdesheim leidet unter dem starken Durchgangsverkehr auf der B521. Jeder Pendler, der auf das
Stockheimer Lieschen umsteigt, bedeutet eine Entlastung für die Anwohner. In Folge der gekürzten
Regionalisierungsmittel des Bundes wird der RMV ab Dezember 2006 seine Preise um
durchschnittlich 5,9 Prozent erhöhen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Attraktivität der Bahnstrecke trotz der
Preiserhöhung zu steigern. Sie sind ein Ausschnitt aus Ideen, die von Teilnehmern einer
Veranstaltung von Bündnis 90 / Die Grünen entwickelt wurden. Weitere Ideen außerhalb des
unmittelbaren Einflussbereiches der Gemeinde - wie die Störungsinformation per SMS - werden von
Bündnis 90 / Die Grünen an anderen Stellen platziert.
Zu den Vorschlägen im Einzelnen:
1. P+R-Hinweisschild: ein solches Schild ist derzeit nicht vorhanden. Am Büdesheimer Bahnhof
sind in der Regel noch viele Stellplätze frei. Volle Wirksamkeit entfaltet diese Maßnahme, wenn sie
in allen Ortsdurchfahrten entlang der B521 / Niddertalbahn durchgeführt wird und damit Autofahrer
auf die vorhandene Alternative hingewiesen werden.
2. Verlagerung Informations-Schaukasten: der Standort unterhalb der Treppe zur Wiesenau wird
von Fahrgästen, die aus Richtung Bahnhofstraße oder Sudetentraße kommen oder mit dem Auto
zum Bahnhof kommen, nicht wahrgenommen. Andere Fahrgäste verweilen dort nach eigenen
Beobachtungen selten. Gründe vermutlich: morgens will man vermeiden bei Ankunft des Zuges
schnell zum Bahngleis hetzen zu müssen. Abends will man schnell nachhause. Bei einer
Verlagerung an den Bahnsteig würde der Schaukasten von allen Reisenden gesehen, die Wartezeit
am Bahnsteig könnte sinnvoll überbrückt werden.
3. Schaukasten für Vereine/Parteien: der Bahnhof ist ein Ort mit eingebauter Verweilzeit und ist
damit für Vereine und Parteien ein geeigneter Platz, um die große Zahl von Pendlern
anzusprechen. Auf der anderen Seite ist es für die Pendler eine Chance, sich über Aktivitäten in
der Heimatgemeinde zu informieren. Viele Vereine haben sicherlich ebenfalls Pendler unter ihren
Mitgliedern, welche die Vitrine leicht auf dem Weg zur Arbeit aktualisieren könnten. Zu überlegen
ist, ob die Gemeinde die Vitrine den Vereinen und Parteien kostenlos zur Verfügung stellt oder
einen kostendeckenden Beitrag erhebt. Bei Akzeptanz der Vitrine in Büdesheim könnte das
Konzept später auf Kilianstädten und Oberdorfelden ausgedehnt werden.
4. Fahrradständer: die vorhandenen Abstellmöglichkeiten sind zu Schulzeiten i.d.R. überbelegt, so
dass keine Plätze mit Anschließmöglichkeit mehr verfügbar sind.
5. Einflussnahme Gemeindevorstand auf RMV / AGNV: nach Auskunft des RMV existieren noch
keine konkreten Planungen hinsichtlich der Fahrplangestaltung. Die zu erwartenden
Verbesserungen nach der Modernisierung werden sehr vage angegeben: „Zwar wird sich die
Fahrtzeit nur um einige Minuten verkürzen, doch liegt ein wesentlicher Vorteil in der
Modernisierung, dass die Züge künftig pünktlicher und zuverlässiger als bislang fahren.“
Angesichts der hohen Investitionen, der angedachten Fahrplanerweiterung (Wochenendverker) und
der damit einhergehenden höheren Kostenbeteiligung für die Gemeinde Schöneck erscheint es
angemessen, beim RMV messbare Verbesserungen einzufordern.