Sitzung der Gemeindevertretung am 25.11.2008: Vergessliche CDU,
Zusatzverpflegung im Kindergarten, neue Müllsatzung
Ein schönes Beispiel, wie die CDU-Öffentlichkeitsarbeit funktioniert, kann derzeit auf der
CDU-
Homepage beobachtet werden. "SPD und Grüne verabschieden versteckte
Kindergartengebührenerhöhung", so "informierte" die CDU auf ihrer Homepage direkt im Anschluss
an die Sitzung vom 25.11. und wiederholte gleiches nochmals in ihrer Pressemitteilung vom 3.12.
"Vergessen" wird, dass die CDU wie alle Fraktionen der Erhöhung zustimmte. Erfreulich, dass die
lokalen Pressevertreter diesem dreisten Täuschungsversuch nicht auf den Leim gegangen sind und
objektiv berichtet haben. Doch der Reihe nach ...
Unterschiedliche Praktiken gibt es in den Schönecker Kindergärten bei der Bereitstellung der
sogenannten "Zusatzverpflegung" wie Obst, Tee, Milch oder Sprudel. Z.T. wird von den
Kindergärten in Eigenregie ein Beitrag von den Eltern gefordert, z.T. bringen die Eltern selbst Obst
und Gemüse mit. Gemeinsam ist allen, dass sie sich in einer rechtlichen Grauzone befinden.
Weiterhin findet eine Quersubventionierung aus den Verpflegungsentgelten statt, welche von den
Mittagstisch-Kindern entrichtet werden. Und schließlich: in einzelnen Kindergärten war auch schon
das Budget ausgegangen, so dass z.B. keine Milch mehr bereitgestellt werden konnte. Daher
schlug die Verwaltung vor, von allen Kindergarten-Kindern eine Zusatzentgelt von 10 Euro monatlich
zu erheben. Wichtig erscheint uns Grünen, dass diese Zusatzverpflegung weiterhin angeboten wird,
damit auch die Kinder etwas zu essen und trinken bekommen, deren Eltern ihnen nichts mitgeben.
Absolute Gerechtigkeit lässt sich nach unserer Ansicht nicht herstellen - es wird immer Kinder
geben, die mehr essen und trinken und andere, die weniger benötigen. Der Antrag der CDU jedoch,
anstatt 10 Euro nur 3 Euro pro Monat zu erheben scheint nicht gut durchkalkuliert zu sein. Denn
für 15 Ct. pro Tag bekommt man nicht einmal einen Apfel. Daher stimmten wir - wie am Ende alle
Fraktionen (!) - dem Antrag der Verwaltung, ein Entgelt in Höhe von 10 Euro pro Monat zu erheben,
zu.
In einem weiteren Antrag der Verwaltung wurde die Änderung der Müllsatzung in Folge der
europaweiten Neu-Ausschreibung beschlossen. Die Neu-Ausschreibung brachte eine erfreuliche
Ersparnis mit sich, die an die Bürger weitergegeben wird. Mehr als ein Wermutstropfen ist aus
unserer Sicht, dass an Stelle der zwei zentralen Sperrmülltermine pro Jahr der Sperrmüll nur noch
nach Voranmeldung zu nicht öffentlich kommunizierten Terminen abgeholt wird. Damit wird die
ökologisch sinnvolle Wiederverwendung und -aufbereitung von ausrangierten
Gebrauchsgegenständen unserer Wohlstandsgesellschaft verhindert. Ein ganzer Wirtschaftszweig
wird in Schöneck künftig kein Betätigungsfeld mehr finden - die Transporter werden einen Bogen
um Schöneck machen. Unser Änderungsantrag, das alte Verfahren beizubehalten war Anfang des
Jahres bereits bei der Formulierung der Ausschreibungsbedingungen von der Mehrheit aus SPD,
CDU und FDP abgelehnt worden. Lediglich die Kriminalisierung der Müllsammler konnten wir am
25.11. gerade noch verhindern, indem ein entsprechendes Verbot aus dem Satzungsentwurf
gestrichen wurde. Die Satzung wurde einstimmig verabschiedet.
Erwähnenswert auch noch, dass SPD und Grüne den Antrag der CDU auf Installation einer
Leitungskühlung für die Bierzapfanlage im Bürgertreff für ca. 2.000 Euro ablehnten. Nennen wir es
unterschiedliche Prioritäten. Ob allerdings vermeintlich warmes Bier etwas mit der Vergesslichkeit
der CDU bei der Berichterstattung zu tun hat, ist unklar ...