Seifried: Gut dass die Schönecker Windkraftanlagen
schon stehen
Schöneck. “Es ist gut für Schöneck, dass die dortigen Windkraftanlagen schon stehen. Der
jüngste Plan des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain ist jedoch schlecht für viele andere
Kommunen, die die Energiewende vorantreiben und damit Geld verdienen wollen. Und er ist
schlecht für Hessen, weil die Ziele des Energiegipfels so nicht erreichbar sind.“ So bewertet der
Direktkandidat der Grünen für die Landtagswahl und Schönecker Gemeindevertreter,
Wolfgang Seifried, die gestrige Veröffentlichung von Windvorrangflächen durch den Verband.
Den treffe dabei aber keine Schuld, denn er musste in seinem Entwurf nun die von der
hessischen Landesregierung im Landesentwicklungsplan (LEP) vorgeschriebenen
Mindestkriterien anwenden: 5,75 Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit und 1.000 Meter
Abstand zur nächsten Wohnbebauung. Die Grünen fordern dagegen, die
Mindestwindgeschwindigkeit auf 5,5 Meter pro Sekunde festzulegen und im Konsens mit den
Kommunen auch Siedlungsabstände ab 750 Metern zuzulassen.
Einige der Schönecker Anlagen dürften laut Seifried nach den neuen Kriterien heute nicht mehr
gebaut werden, weil sich die Standorte nach diesen Kriterien vermeintlich zu nah an der
Wohnbebauung befänden oder aber eine vermeintlich zu geringe Windgeschwindigkeit
aufwiesen. „Der Standort Schöneck belegt aber, dass die Kriterien im LEP zu eng gefasst sind.
Denn die Akzeptanz für die dortigen Anlagen war spätestens nach Inbetriebnahme der ersten
sieben Rotoren gegeben, als sich zeigte, dass die zuvor an die Wand gemalten
Schreckensszenarien nicht eingetroffen waren. Im Jahr 2011 stimmte so auch die örtliche CDU
den Anlagen Nummer acht und neun zu, nachdem sie zuvor noch gemeinsam mit der FDP die
heftigen Proteste gegen die im Jahr 2010 errichteten ‚Windradmonster' Nummer eins bis sieben
angeführt hatte. Es ist bedauerlich, dass die hessische CDU, sicherlich angetrieben vom
Koalitionspartner FDP, weiterhin der Windenergie überflüssige Steine in den Weg legt -
begründet durch längst überholte Bedenken. Eine Nachfrage bei ihren an Erfahrung reicheren
Schönecker Kollegen hätte diese Bedenken ausräumen können.“