Grüne gegen Hupen der Niddertalbahn in Kilianstädten
Anstatt die derzeit schadhafte Nidderbrücke hinter der Thylmann-Mühle wieder in Stand zu setzen, wollen Schönecks Grüne die Brücke und den davor liegenden, unbeschrankten Bahnübergang schließen lassen. Damit könnte künftig das laute, viele Anwohner nervende und nachts um den Schlaf bringende Hupen der Niddertalbahn unterbleiben. Einen entsprechenden Prüfantrag brachten die Grünen in die jüngste Sitzung der Gemeindevertretung ein.
Neben dem Lärmschutz versprechen sich die Grünen von der Schließung auch eine Stärkung des Naturschutzes innerhalb der ökologisch sensiblen Schleife, welche die Nidder an dieser Stelle der Aue macht. Dieser kleine Bereich könnte für die Landwirtschaft still gelegt und als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. So würde gefährdeten Tierarten ein ungestörter Rückzugsraum geboten und die Retentionsfläche der Nidderaue für einen vorbeugenden Hochwasserschutz gestärkt.
Der Gemeindevorstand soll daher beauftragt werden, die ökonomischen Auswirkungen einer Schließung denen einer Brückenreparatur gegenüberzustellen. Berücksichtigt werden sollen möglicherweise notwendige Grundstückskäufe und Entschädigungszahlungen an die dort wirtschaftenden Landwirte oder Schrebergärtner. Geprüft werden soll weiter, inwiefern die Deutsche Bahn, die aus Gründen der Betriebssicherheit selbst an der Schließung von unbeschrankten Bahnübergängen interessiert ist, das Vorhaben finanziell unterstützt. Ebenso soll ermittelt werden, wieviel „Ökopunkte“ gutgeschrieben würden, die dann entweder verkauft oder als Ausgleich für gemeindliche Baumaßnahmen wie zum Beispiel die Ausweisung von Neubaugebieten herangezogen werden könnten. 
„Die kaputte Brücke ist zwar erstmal ein Ärgernis, aber auch ein Anlass, über eine Lösung des Lärmproblems nachzudenken. Der hierfür naheliegende Ansatz, die Beschrankung des Bahnübergangs, würde ca. 400.000 Euro kosten, die von der Gemeinde zu tragen wären“, so benennt Grünen-Fraktionsmitglied Wolfgang Seifried eine verworfene Alternative und ist gespannt auf die weiteren Beratungen, zu denen der Antrag mehrheitlich in den Ausschuss für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und Klimaschutz überwiesen wurde.